Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Helmholtz-Zentrum Potsdam

Selbstbestätigung und Selbstkritik durch Nachhaltigkeit im klassischen Musikbetrieb

Orchester, Ensembles und Konzerthäuser in Deutschland sowie im internationalen Kontext beschäftigen sich immer häufiger mit Nachhaltigkeitsthemen, z.B. auf inhaltlich-programmatischer Ebene oder in Form von betriebsökologischen Reformen. Handelt es sich dabei um transformative Anstrengungen oder eher um eine Aneignung dieser Thematik als Mittel zur Sicherung der gesellschaftlichen Relevanz? In diesem Artikel verstehen wir Selbstkritik als Indiz für Transformativität und analysieren anhand von drei verschiedenen Datensätzen, in welcher Weise Selbstkritik (oder Selbstbestätigung) mit der Rezeption und Artikulation von „Nachhaltigkeit“ unter Akteur*innen und Institutionen der klassischen Musik einhergeht. Die Ergebnisse dieser ersten Untersuchung des Themenfelds deuten darauf hin, dass im klassischen Musikbetrieb überwiegend selektiv und selbstaffirmativ mit dem Nachhaltigkeitsbegriff umgegangen wird. Wir kommen zu dem Schluss, dass die Betonung von Bewahrungswerten sowie von Exzellenz und Leistung hier möglichen transformativen Impulsen im Wege stehen.

Publikationsjahr

2023

Publikationstyp

Zitation

Emerson, G., & Rivera, M. (2023). Selbstbestätigung und Selbstkritik durch Nachhaltigkeit im klassischen Musikbetrieb. Soziologie und Nachhaltigkeit: SuN, 9(2), 100-122. doi:10.17879/sun-2023-5255.

DOI

10.17879/sun-2023-5255
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