Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Helmholtz-Zentrum Potsdam

Die Öffentlichkeit an der Energiewende beteiligen: Ratschläge für internationale Akteure

04.05.2020

Diskussionen über Energiepolitik sind häufig auf die Frage fixiert, wie die Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energieträger technisch machbar ist. Doch energiepolitische Maßnahmen sind nur dann gesellschaftlich  erfolgreich, Änderungen im Lebensstil nur dann von Dauer, wenn eine breite Öffentlichkeit sie mitträgt. Der Sammelband „The Role of Public Participation in Energy Transitions“, herausgegeben von IASS-Direktor Ortwin Renn und Mitwirkenden des Kopernikus-Projektes „E-Navi“, bietet sowohl theoretische Einsichten als auch viele praktische Beispiele, wie Beteiligungsprozesse gelingen können.

Die Energiewende lässt sich nur mit einer breiten Zustimmung der Bevölkerung erfolgreich umsetzen.
Die Energiewende lässt sich nur mit einer breiten Zustimmung der Bevölkerung erfolgreich umsetzen.

Die Autorinnen und Autoren des englischsprachigen Buches analysieren und vergleichen verschiedene Ansätze der Bürgerbeteiligung an der Energiewende in Deutschland. Sie diskutieren die Herausforderungen einer Beteiligung an komplexen energiepolitischen Entscheidungsprozessen und erläutern die konzeptionellen Grundlagen für die empirischen Fallstudien, die den zweiten Teil des Buches bilden. Der Schwerpunkt der Fallstudien liegt auf den Themen Energieverbrauch, Energieeffizienz und Systemintegration erneuerbarer Energien. Zielgruppe des Buches sind vor allem energiepolitische Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Bereichen wie Politik, Energiewirtschaft, Stadtplanung und Bürgerbeteiligung sowie die internationale Fachgemeinschaft aus Forschung und Lehre.

Die vorgestellten Projekte können zwar nicht als Patentrezepte dienen, doch viele Konzepte und Vorgehensweisen sind auf ähnliche Situationen in Deutschland und anderen Ländern übertragbar. Ihnen allen ist gemein, dass sie Energiepolitik als eingebettet in ein System ansehen, in dem technische, wirtschaftliche, politische und soziale Faktoren zusammenspielen. „Die Energiewende lässt sich dann erfolgreich umsetzen, wenn technische Lösungsoptionen auf wirtschaftlich tragfähige Geschäftsmodelle, auf innovationsfördernde Regulierungspolitik und eine breite Zustimmung der Bevölkerung, auch und gerade in den von Infrastrukturänderungen betroffenen Gebieten stoßen. Dies gilt nicht nur für Deutschland, sondern für nahezu alle Länder mit einer demokratisch ausgerichteten politischen Kultur“, erläutert Ortwin Renn.

Renn, O., Ulmer, F., Deckert, A. (Eds.)(2020): The role of public participation in energy transitions, Cambridge, Mass. : Academic Press, 248 p.
https://doi.org/10.1016/C2018-0-02096-4

 

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Bianca Schröder

Dr. Bianca Schröder

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